Die 7. Klassen haben im Physikunterricht das Themenfeld Akustische Phänomene behandelt. Dazu gehört auch die Akustik der Pfeifenorgel. Die Orgel ist das größte Instrument, das der Mensch je gebaut hat. Deshalb wird sie auch als Königin der Instrumente bezeichnet.
Im Unterricht wurden der Aufbau, die Entstehung und die Funktionsweise der Orgel und der unterschiedlichen Pfeifen vermittelt. Es wurde auch gelernt, warum die Organisten des Öfteren die Zungenpfeifen nachstimmen, obwohl sich wegen der Raumtemperatur die Labialpfeifen leicht verstimmen.
Im Unterricht durften neben Einblicken in eine Orgelbauwerkstatt und Informationen zum Berufsbild im Orgelbau auch die verschiedenen klanglichen Möglichkeiten des Instruments mit Hilfe einer Spezialsoftware nicht fehlen.
Nach dieser gründlichen Vorbereitung ging es in die Gedächtniskirche. Hier durften die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Kirchenmusikdirektor (KMD) Robert Sattelberger alle drei Instrumente der Kirche erkunden: angefangen von der kleinen Truhenorgel mit nur drei Registern über die erst zwei Jahre alte Chororgel mit zwei Manualen, Pedal und 25 Registern bis zur großen Hauptorgel mit fünf Manualen, Pedal, 95 Registern und mehr als 6000 Pfeifen. Diese Orgel ist die größte in Südwest-Deutschland. Sie überbietet an Größe nicht nur die Orgel im Speyerer Dom. Auch in umliegenden Großstädten wie Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg oder Karlsruhe gibt es kein Instrument dieser Größe.
Die Schülerinnen und Schüler sind ihre eifrig gestellten Fragen losgeworden und konnten das bereits Gelernte mit eigenen Eindrücken vertiefen. Sie haben erfahren, wie unterschiedlich Orgeln gebaut sein können. Die großen klanglichen und dynamischen Unterschiede dieses Instruments sind überwältigend. Eine Orgel deckt den kompletten Hörbereich des Menschen ab. Die Vorführung der größten und kleinsten Pfeifen der großen Orgel durfte dabei nicht fehlen und sorgte für ein Aha-Erlebnis für alle.
Zum Schluss durfte die große Orgel noch selbst ausprobiert werden. Auch der Physiklehrer Holger Jockers hat mit einer Komposition von César Franck ein interessantes Schwebungsregister vorgeführt, das einen besonders weichen Klang hat und deshalb als Vox coelestis (= Himmelsstimme) bezeichnet wird.
Fasziniert von den unglaublich vielseitigen klanglichen und beeindruckenden Möglichkeiten der Königin der Instrumente ging es zurück zur Schule. Unser herzlicher Dank geht an KMD Robert Sattelberger, der sich für uns die Zeit genommen hat, die Instrumente der Gedächtniskirche engagiert und eindrucksvoll vorzuführen und dabei selbst sichtlich viel Freude hatte.
Holger Jockers